In der heutigen Podcastepisode geht es um den großen Begriff Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit ist ja heutzutage in aller Munde. Jede Firma will nachhaltig produzieren – gibt dies zumindest vor. Nachhaltigkeit bei Entwicklungsprogramme für ihr Management – Nachhaltigkeit beim Transport – Nachhaltigkeit bei den Ressourcen.
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Dann habe ich aber neulich eine Pralinenschachtel verschenkt und ganz ehrlich – hätte ich mir schenken können, denn ich habe mich sehr darüber ärgert, dass die Praline vierfach –
vierfach!! – verpackt war. Mehr dazu in der Podcastfolge oder unserem bereits erschienenen Blogbeitrag „Produktdesign vs. Kundenwunsch“.
Wenn die Anstrengung, sich in den Kunden hineinzuversetzen, am Anfang des Entstehungsprozesses schlicht und ergreifend nicht gemacht wird, weil man immer nur auf Altbewährtes zurückgreifen will und immer wieder nur eine alte Lösung als neues Design verkauft, dann ist bekannt, dass die Kosten für die Ausbesserung der Fehler um den Faktor zehn höher sind. Sollte es zu Reklamationen kommen, multipliziert sich der Faktor um zehn, bei Regress erhöht sich der Faktor auf 100.000 und bei Rückrufen auf den Faktor 1 Million.
Stellen wir uns also vor, dass wir ein Produkt produzieren würden, das für 1 € verkauft wird. Im Falle eines Rückrufs wäre das also bereits ein Schaden von einer Million Euro. Und das alles nur, weil wir Müll produzieren. Müll in Form von alten Gedanken, die immer wieder neu aufgerollt werden, irgendwie neu verpackt werden und uns dann als Innovation verkauft werden.
Die Auswirkungen sind auf lange Sicht Ozeane voll mit Plastik. Mikroplastik rieselt auf dem Meeresboden ab. Millionen von Tonnen von Pestiziden verursachen Bienensterben. Ja, rudimentäre biologische Prozesse der Befruchtung werden so zerstört.
Ist das nachhaltig? Kann man sich da nicht mal bessere Gedanken zu machen? Und zwar nicht nur bei den Produktentwickler, sondern auch bei denjenigen, die in den Zulassungsbehörden sitzen?
Wenn man Prozesse beschreibt und in Prozessen denkt und arbeitet, dann stellt man sich an und für sich ständig die Frage, wie könnte ich unnötigen Ballast vermeiden? Also welche Diskussionen brauche ich nicht mehr zu führen, wenn wir eine prozessuale Abstimmung dazu haben, in der Verantwortlichkeiten und Arbeitsschritte ganz klar beschrieben sind?
Wie kann ich Stress vermeiden? Wie kann ich vermeiden, dass Dinge nachgearbeitet werden müssen oder immer wieder von Neuem angefasst werden? Wie kann ich das Produkt so anpassen, dass wir Rückrufe vermeiden können? Oder dass wir auf Verpackungen verzichten können? Oder auch Verstöße gegen Regularien und Normen verhindern?
Und vor allem: wie können wir die Zufriedenheit unserer Kunden gewährleisten? Kunden und Konsumenten wandern ab, wenn sie unzufrieden sind. So wie ich abgewandert bin von Pralinen essen. Ich esse Pralinen immer noch gerne, aber ich finde, die Verpackung ist nicht zeitgemäß.
Herzliche Grüße
Malte Stöckert
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